Karton hat einige eindeutige Vorteile beim Siebdruck. Ein staub- und partikelarmer Bedruckstoff ist für alle Druckverfahren wichtig, beim Siebdruck hat dieser Faktor jedoch direktere Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Produktion und vielleicht auch indirekte Auswirkungen auf die Druckqualität. Flecken im Druckbild durch lose Fasern zwingen letzten Endes zur Abschaltung der Druckmaschine zwecks Reinigung. Daraus resultieren Verluste in der Produktionszeit. Außerdem kann das Gewebe durch teilweise gehärtete Druckfarbe verstopfen, so dass Farbnuancen und Bilddetails verzerrt werden.
Der glatte Strich von Karton ist ein weiterer wichtiger Vorteil, da er kaum überschüssige Farbe absorbiert. Siebdruckfarben sind teuer, und beim Siebdruck entsteht eine viel dickere Farbschicht. Dadurch ist die Farbschicht nach guter Trocknung natürlich unempfindlicher gegen Kratzer. Die Farbschicht behält ihren Farbton bzw. Sättigungsgrad unter Einwirkung von Sonnenlicht außerdem besser, als dies bei anderen Druckverfahren der Fall ist. Tintenstrahldruck in großem Format beginnt jedoch langsam, den Siebdruck bei bestimmten Anwendungen zu ersetzen.
Digitaldruck
Digitaldruck ist ein Terminus, der alle anschlaglosen Druckverfahren umfasst (NIP = Non Impact Printing). Das gemeinsame Merkmal dieser Systeme ist die Reproduzierbarkeit aller Farben in einem einzigen Druckwerk. In diesem Druckwerk wird die Bildvorlage direkt auf der Grundlage einer Computerdatei vorbereitet und positioniert, entweder direkt auf Anforderung auf jedem Bogen oder mit Hilfe eines Zwischenträgers wie einem Gummituchzylinder oder einem elektrisch geladenen Zylinder. Die erforderliche Rüstzeit ist im Vergleich zu den meisten anderen Druckverfahren kurz, aber oft ist eine Vorbehandlung des Papiers oder Kartons und eine Anpassung der Dateien erforderlich. Der Digitaldruck eignet sich jedoch am besten für sehr geringe Auflagen und individualisierte Drucksachen - Aufträge, die früher nur zu äußerst hohen Kosten möglich waren. Einige der NIP-Verfahren gibt es bereits seit Jahren. Am häufigsten eingesetzt werden die Elektrofotografie (Xerografie) mit Trockentoner, die Thermografie und der Tintenstrahldruck in seiner einfachsten Form. Die Weiterentwicklung der Rechnerkapazitäten sowie feiner abgestimmte Bildgebungsvorrichtungen und Tintenstrahlkopftechnik haben zu Verbesserungen der Qualität und Geschwindigkeit geführt. Diese Verbesserungen haben den Übergang vom simplen Bürodruck zur industriellen Produktion ermöglicht. Die Einführung des Flüssigtoners in der Elektrofotografie und von UV-beständigen Druckfarben für den Tintenstrahldruck haben zu weiteren Qualitätsvorteilen und zusätzlichen Verwendungszwecken geführt.